Gunter Dueck spricht über das Internet als Gesellschaftsbetriebssystem



Das ist ein ganz interessanter Vortrag von der re:publica 2011, vorgetragen durch Gunter Dueck, Mathematiker und Philosoph und IBM CTO. Der Vortrag wird erst ab er fünften Minute wirklich spannend. Er spricht nett über die Deutsche Bahn und deren Sackbahnhöfe. Das Publikum lacht wie bei einer Comedyshow. Oder über das Business Media Package in den Hotels. Oder über den Leberplan. Oder über die Angestellten an den Bankschalter: "wir haben 'nen Hauseigenen". Oder über die Autoverkäufer: "Da steht Null!"
Internetphilosophie pur!
Flachbildschirmhinterrückseitenberatung, das Wort muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Und er spricht einen Satz: "Wir müssen in Zukunft nicht wissen, sondern können!" Denkt mal nach!
Auf diesen Blogpost hatte ich eine drogenlustige Diskussion:
In vielen Punkten kann ich den Überlegungen von Herrn Dueck zustimmen.
Um die Gesellschaft zukunftsfähig zu machen, bedarf es zunächst einer einheitlichen, verbindenden Weltanschauung, einer ganzheitlichen Internetphilosophie.
Das Internet ist nun das Leitmedium geworden und hat das Buch ersetzt. Dieser Wandel führt dazu, dass die Welt anders gesehen wird und neue Weltbilder entstehen.
Eine transzendentale Internetphilosophie könnte die vielen neuen Weltanschauungen miteinander verbinden und eine gemeinschaftliche Verständigungsbasis schaffen.
Auf der Basis einer Transzendentalphilosophie kann eine politisch-ökonomische Revolution erfolgen, welche friedlich ist.
Es wäre dann möglich, im Internet ein neues demokratisches System zu verwirklichen, dass alle Menschen optimal einbindet. Dies leisten die bisher etablierten demokratischen Systeme nicht.
Meines Erachtens ist mittel- bis langfristig eine technokratische Demokratie möglich, welche im Wesentlichen den von Herrn Dueck gestellten Anforderungen genügen könnte.
Um das umzusetzen, was Herr Dueck als notwendig erachtet, ist also zunächst ein neues transzendentales Weltbild erforderlich und danach eine sukzessive Transformation der Nationalstaaten in ein supernationales, politisches System - eine technokratische Demokratie.
MFG
Iratha
Meine Antwort

Liebe Iratha, ich habe deinen Kommentar gelesen und kann dem nichts entgegnen. Ausser vielleicht ein Zitat von Thomas Hirschhorn zu seinem aktuellen Werk "Crystal Of Resitance" in Venedig: "Ich habe - von Anfang an - entschieden meine Arbeit in das viergeteilte Form- und Kraftfeld von LIEBE, PHILOSOPHIE, POLITIK, ÄSTHETIK zu stellen. Ich habe beschlossen, dass meine Arbeit dabei nicht alle vier Teile des Form- und Kraftfeldes gleichmässig abdecken muss, aber immer muss jeder Teil darin, also LIEBE, PHILOSOPHIE, POLITIK, ÄSTHETIK, berührt werden. LIEBE, PHILOSOPHIE, POLITIK, ÄSTHETIK sind die Teile des Feldes in der sich meine Arbeit behauptet und in der sie sich bewegt. Ich habe von Anfang an entschieden, dass die beiden 'Licht-Teile' LIEBE und PHILOSOPHIE zu meinem Kraft- und Formfeld gehören, gleichzeitig wie die beiden 'Schatten-Teile' POLITIK und ÄSTHETIK . Meine Entscheidung ist eine Entscheidung für die 'Licht Teile' und für die 'Schatten-Teile' zugleich. So wie ich in einer Welt lebe, die ich als 'Eine', als eine ungeteilte, einzige Welt verstehe, als eine Welt mit dem Negativen und mit dem Positiven, aber auch mit dem 'Nicht-nur-Positiven' und dem 'Nicht-nur-Negativen' - deshalb 'Licht' und deshalb 'Schatten' - so stelle ich meine Arbeit in das Form- und Kraftfeld von LIEBE, PHILOSOPHIE, POLITIK, ÄSTHETIK." Das ist zwar nicht Dueck, aber irgendwie auch transzendental, oder?
Hier gibts alles Wissenwerte zum Kristall-Pavillon: http://www.crystalofresistance.com/

Kommentare

kbild hat gesagt…
Kannst du dich auch an den Vortrag von Herrn Dueck am IBM Symposium vor einigen Jahren erinnern. War dort schon sehr beeindruckend ;-)

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