Mr. Bean

In letzter Zeit fällt mir das Schreiben über Cafés leicht. Ich geniesse die Zeit morgens, nach den Office-Workern und vor den Handwerkern in Cafés zu sitzen, den Duft von frischem Cappuccino zu riechen und in einer Neuen Zürcher Zeitung zu lesen. Ich habe ein paar Lieblinge hier beschrieben.

Heute gelten meine Worte drei weiteren Cafés.

Rizzoli Cafe Bar

Nur ein paar wenige Minuten mit dem Rad von meinem Haus entfernt, liegt die neu eröffnete Rizzoli Cafe Bar an der Hottingerstrasse 27. Eigentlich fuhr ich in dieses Café mit dem Vorsatz, das Café Berner da Noi zu besuchen. Aber der Jürg Berner hat sein Café aufgegeben und konzentriert sich mit seinen beiden Töchtern ein paar Häuser weiter am Hottingerplatz auf die Dinge, die er wirklich beherrscht. Berners Wähen sind für mich das Allerbeste was es in Zürich an Gebackenem zu kaufen gibt. Für Fr. 7.-- kriegt man eine salzige oder süsse Wähe mit angebranntem Boden. Dieser sehr dunkle Boden macht den Gout dieser Wähen aus, wer die noch nie geschmeckt hat, muss die probieren. Ich war bei Café, das den Besitzer von den Berners zu den Rizzolis gewechselt hat. Der Kaffee ist köstlich und für Fr. 5.-- kriegt man den inklusive einem Gipfeli. Dieses "Menü" bieten bereits andere Kaffeehäuser an und wird vorallem ab 9 Uhr von den Handwerkern rege gekauft. Die Zeitungsauswahl im Rizzoli ist fein, nicht ganz selbstverständlich liegt hier die WOZ auf.

Honold, Le Tea Room

Das hier ist etwa die greise Ausgabe des Café Sprüngli am Paradeplatz. Der Kaffee hier, ist wie in anderen Kaffeehäusern leicht säuerlich. Ich weiss nicht, an was das liegt, aber irgendwie erinnert mich  der Kaffee an den "bekannten" Orten immer an die Silberkugel-Kaffees, säuerlich, leicht abgestanden, nach Senioren-Strumpfhosen riechend und von der Farbe an Tee mit wenig Milch gemischt erinnernd. Das Café ist zweistöckig und es wimmelt nur so von Servierpersonal. Im ersten Stock, falls man einen Platz am Fenster ergattert, sieht man auf den Rennweg. Frühmorgens um 8 Uhr sassen drei nette alte Damen um die 80 mit ihrem Söhnen und zwei Frauen mit kleinen Kindern im Kaffee. Ich bestellte mir eine Schale, die hier ausnahmsweise nicht mit einer Schorle verwechselt wurde, und tünkelte mein Gipfeli gemütlich im bräunlich, säuerlichen Kaffee. Ja, und das Dekor, das Mobiliar und die Arbeitsschürzen der Servierdamen sind retro, würde man sagen. So anno 1960, ganz im Stile der edlen Zürcher Kaffeehäuser. Das ganze sollte man dringendst aufpeppen.

Henrici, mein Favorit

Das Henrici im Niederdorf muss man nicht mehr loben. Hier wurde vieles geschrieben und ebenso viel gelobt. Der Cappuccino ist estraordinario, und alles passt. Ein Nachbar hat mir seine Espresso macchiato-Fotosammlung gezeigt. Der Barista schafft eigene Milchdekokreationen, und hat es bei diesem Gast bereits auf über ein Dutzend geschafft. Und bis 10 Uhr gibt es den Kaffee mit Gipfeli ebenfalls für Fr. 5.--

Das kann dann so aussehen:

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