Drupal Gardens vs Wordpress.com

Seit einiger Zeit suche ich nach einer Weblösung, mit der man einfach und schnell und ohne eigene oder gemietete Hardware eine Website bauen kann. Kostengünstig und schnell muss die Site sein.

An der Drupalcon 2011 in London habe ich mich entschieden, mit den Lösungen Drupal Gardens und Wordpress.com eine Website zu bauen.

So weit so gut, hier die Ergebnisse
Webseite für eine Möbelagentur mit Drupal Gardens. Dies ist ein Draft, Work-In-Progress.


















Webseite für eine Buchveröffentlichung mit Wordpress.com.

















Webseite für eine gemeinnützige Organisation auf Wordpress.com.
















Bei allen drei Website waren die Anforderungen an die Inhalte und die Gestaltung sehr unterschiedlich. Es gab gemeinsame Anforderungen:
  • Einfaches und gut lesbares Design
  • Verständliche Inhaltserfassung
  • Verständliche und organisierte Administration
  • Kostengünstig oder gratis Lösung
  • Schnelle Onlineschaltung
Die Buchwebseite ist die einzige, die ich in kurzer Zeit fertig erstellt hatte und die auch prompt online ging. Alle Webseiten zeichnet aus, dass die ersten Inhalte in enorm kurzer Zeit fertig waren.

Die ersten Schritte
Mit Wordpress und deren Auswahl an Themes ist man sehr schnell am Start und erfasst Inhalte. Aus einer Auswahl von über Hunderten von Gratis-Themes und einem Dutzend von kostenpflichtigen Themes wählt man das richtige aus. Wordpress zeigt das gewählte Theme als Vorschau an, in 3-5 Minuten hat man ein passendes Theme ausgewählt. 

Hier verhält sich Drupal Gardens etwas träger. Man wählt den Namen der Subdomäne irgendwas.drupalgardens.com, und wählt dann das Template ("Campaign", "Product", "Blog", "Eigenes") aus. Eine Differenzierung der Templates ist schwierig. Bei der Theme-Konfiguration und der Gestaltung zeigt sich die Stärke von Drupal. 

Der Vergleich der Backends
Die Administration in Drupal Gardens gleicht dem Drupal Interface V7. Vereinzelt werden spezielle Toolseiten angezeigt. Vieles ist nicht richtig aufgeräumt. Man klickt bereits auf der frisch erstellten Seite über lange Listen. Nur ein erfahrener Drupalkenner weiss, wo er was findet.

Drupal Gardens Administration












Das Backend in Wordpress ist aufgeräumt und übersichtlich. Das Dashboard zeigt auf einer Seite alles Wichtige. An ie Bezeichnungen auf der linken Hauptnavigation muss man sich gewöhnen. Was finde ich unter "Tools, "Settings", "Appearance", usw. Wieso muss mich Wordpress mit: "Howdy, chstett" ansprechen? Lustig, was?

Wordpress Administration












Wie erfasse ich Inhalte?
Hier steht alles unter dem Motto: "Security first!". Wordpress lässt einiges zu, es werden alle Inhalte auf deren Seite gespeichert. HTML- oder Embedded-Code wird drastisch rausgeschnitten. Es kann kein Youtube-Video, kein anders Snipplet eingefügt werden. Hier braucht es ein Widget. Das ist ein Riesennachteil, denn auf Wordpress.com können nur die vom Theme zur Verfügung gestellten Widgets genutzt werden. 

Auch Drupal Gardens säubert den HTML-Code. Obwohl hier steht: "Most HTML-Codes is allowed" wird Embedded Flash-Codes gelöscht.

Vor- und Nachteile
Wie schnell lerne ich das?
Die Lern- und Bedienungskurve bei Wordpress.com ist sehr gering. Man hat schnell eine gut aussehende Website gebastelt. Vieles geht aber zum Schluss nicht, die Site kann nur begrenzt individuell eingerichtet werden. Bei Drupal Gardens verhalten sich diese Faktoren umgekehrt: es braucht seine Zeit, bis man die Seite wie gewünscht eingestellt hat. Dafür hat man viele Freiheiten und kann die Seite nach Wünschen erweitern. 

Eigene Domäne, geht das?
Beide Lösungen bieten Domain-Mapping an. Wenn ich eine Site auf Drupal Gardens unter chstett.drupalgardens.com auf www.chstett.com umleiten will kostet mich das USD 11.95 pro Monat. Bei 
Wordpress.com kostet das USD USD 24.00 im Jahr.

Gehören mir die Inhalte?
Bei Drupal Gardens kann man jederzeit den gesamten Inhalt (Code, Datenbank und Dateien) exportieren und auf einer eigenen Installation wiederverwenden. Wordpress ist hier restriktiver. Mit googeln findet man sicher heraus, wie und wo man die Inhalte exportieren kann.

Wie verhält es sich mit der Werbung?
Beide Sites schreiben, dass sie Werbung aufschalten. Bei allen meinen persönlichen Sites ist mir eine Fremdwerbung nicht aufgefallen. Bei Wordpress.com kann man dies für USD 30.00 im Jahr ausschalten.

Was bringt die Zukunft?
Drupal Gardens ist sehr jung und innovativ. Sie planen eine Drupal Commerce Shop-Integration noch dieses Jahr. Bei Wordpress.com habe ich wenig in Erfahrung bringen können. 

Meine Einschätzung
Beide Lösungen sind ausserordentlich stark und vielfältig einsetzbar. Wordpress.com eignet sich wohl eher für Einsteiger und "Web-Dummies". Drupal Gardens empfehle ich nur Weberfahrenen oder sogar Drupal Kennern. Mir beiden Anbietern kann man in wenigen Tagen und mit geringen Aufwand sehr schöne Seiten bauen. Der Aufbau einer Site kostet weniger als CHF 10'000, die Wartung unter CHF 2'000 pro Jahr.

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